Bewertung von Klimarisiken und -resilienz

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Lernergebnisse

Lernziel 1: Terminologie
  • Wissen:Kennt die Prozesse des Klimawandels, einschließlich des Treibhauseffekts, der Wettermuster und der langfristigen Klimaprognosen
  • Können :Versteht potenzielle Veränderungen der Temperatur, des Niederschlags und anderer Klimavariablen
  • Kompetenzen:Ist in der Lage, Prozesse des Klimawandels und Klimavariablen zu erklären und kann verschiedene Begriffe voneinander abgrenzen
  • Bezug zum Inhalt : Verständnis des Klimawandels und der Auswirkungen der Landwirtschaft auf den Klimawandel
  • Wissen: Kennt die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf den Betrieb
  • Können: Kann potenzielle Auswirkungen des Klimawandels auf den Betrieb identifizieren
  • Kompetenzen : Ist in der Lage, mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf den Betrieb zu bewerten
  • Bezug zum Inhalt : Risikobewertung und -management
  • Wissen: Kennt die mit dem Klimawandel verbundenen Vulnerabilitäten und Risiken
  • Können:Kann Anfälligkeiten und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewerten
  • Kompetenzen : Ist in der Lage, Risikoanalysen durchzuführen und geeignete Anpassungsstrategien zu entwickeln, um die Anfälligkeit des Betriebs für klimabedingte Risiken zu minimieren
  • Bezug zum Inhalt : Risikobewertung und -management

Einleitung

Willkommen zum Lernmodul „Bewertung von Klimarisiken und -resilienz“. Der voranschreitende Klimawandel und die dringende Notwendigkeit einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion haben große Auswirkungen auf den Agrarsektor und verändern diesen nachhaltig. Um diesen Veränderungen als landwirtschaftlicher Betrieb erfolgreich begegnen zu können, benötigen Sie grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen über den Klimawandel, seine Auswirkungen und damit zusammenhängende Risiken auf den Agrarsektor. Dies ist eine Voraussetzung, um als Landwirt fundierte Entscheidungen über Anpassungs- und Klimaschutzstrategien treffen zu können.

Am Ende dieses Moduls werden Sie ein umfassendes Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft haben und in der Lage sein, die Risiken für Ihren Betrieb einzuschätzen und geeignete Lösungen zu finden.

Klimawandel

Begriffsdefinitionen

Wetter
  • Aktueller Zustand der Atmosphäre
  • Für jeden direkt wahrnehmbar
  • Ist fühlbar, z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, …
Klima
  • Durchschnittliches Wetter über einen längeren Zeitraum (mindestens 30 Jahre oder mehr) -> es ist also möglich, dass eine besonders kalte Periode auftritt, obwohl die globalen Temperaturen im Durchschnitt steigen
  • Abstrakt, nicht fühlbar
  • Eine Veränderung des Klimas kann zu Veränderungen der Wettermuster führen

Das globale Klima hat sich schon immer verändert. Allerdings verändert es sich heute viel schneller als in der Vergangenheit, was eine Vielzahl von Gefahren und Problemen mit sich bringt (anthropogener o. menschengemachter Klimawandel).

Treibhauseffekt

  • Natürlicher Prozess
  • Ohne den Treibhauseffekt läge die Durchschnittstemperatur nicht bei den momentanen plus 15°C, sondern bei minus 18°C
  • Künstlich durch den Menschen verstärkt

Treibhausgasemissionen

  • Methan, Lachgas und Kohlendioxid sind die drei wichtigsten Treibhausgase. Eine Anreicherung dieser Gase in der Atmosphäre führt zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten.

Klimawandel

Der Klimawandel äußert sich unter anderem in:

  • Einem Anstieg der oberflächennahen Lufttemperatur und des Meeresspiegels im globalen Mittel
  • Einem Rückgang der Gebirgsgletscher und der Schneebedeckung im globalen Mittel
  • Einer Häufung von Extremereignissen (z.B. Starkniederschläge und Hitzewellen).

Der Klimawandel tritt nicht überall auf der Welt in gleicher Weise auf. In Europa (Mittel- und Westeuropa) sind folgende Auswirkungen besonders deutlich zu beobachten:

  • Zunahme der Niederschläge im Winter und Frühjahr
  • Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur
  • Zunahme extremer Wetterereignisse
  • Zunahme von Dürre- und Hitzeperioden oder Perioden mit hohen Niederschlägen

Die Extreme der Wetterereignisse werden in Zukunft weiter zunehmen.

Klimawandel in der Landwirtschaft

Ursache, Auswirkung und Lösung:

Ursache: Die Landwirtschaft trägt durch die Emission von Treibhausgasen wesentlich zum Klimawandel bei.

Auswirkung: Die Landwirtschaft ist stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, z.B. durch Ernteausfälle und den Verlust verschiedener Einkommensquellen.

Lösung: Klimaschutz versucht, die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren, indem die globale Erwärmung durch die Reduktion von klimawirksamen Gasen begrenzt wird. Die Landwirtschaft kann vielfältige Beiträge zum Klimaschutz leisten.

Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft

Treibhausgase in der Landwirtschaft

Wie entstehen Treibhausgasemissionen in der europäischen Landwirtschaft?

  • Methan: Verdauungsprozess bei Wiederkäuern/Rindern, Emissionen aus der Lagerung von Dung
  • N2O, NF3: Lagerung und Ausbringung von Mineral- und Wirtschaftsdüngern, Stickstoffemissionen in Grund- und Oberflächenwasser, gasförmige Stickstoffverluste, Mineralisierung aus Torfböden
  • CO2: Emissionen aus dem Energieverbrauch in landwirtschaftlichen Betrieben und aus der Verwendung von Brennstoffen
Treibhausgase (GHG) *Treibhausgase in der Landwirtschaft
Kohlendioxid (CO2)*
Lachgas (N2O)*
Schwefelhexafluorid (SF6)
Fluorierte Kohlenwasserstoffe (HFC)
Methan (CH4)*
Stickstofftrifluorid (NF3)*
Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC)

Europäisches Klimaschutzgesetz 2021

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, gibt es seit 2021 das europäische Klimaschutzgesetz.

Ziele:

  • Generelles Ziel sind Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 (Ziel im europäischen Green Deal festgelegt)
  • Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990

Reduktion der Emissionen in der Landwirtschaft :

  • Zwischen 2005 und 2011 waren die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in der EU insgesamt leicht rückläufig, und zwar um 2 % im Jahr 2021.
  • Obwohl sich die landwirtschaftlichen THG-Emissionen zwischen 2005 und 2020 auf EU-Ebene nur geringfügig verändert haben, waren die Trends auf nationaler Ebene sehr unterschiedlich, wobei die Emissionen in 14 Mitgliedstaaten zunahmen und in 13 zurückgingen. So gingen die Emissionen in Kroatien, Griechenland, Malta und Rumänien um mehr als 10 % zurück, während sie in Bulgarien, Estland, Ungarn und Lettland um mehr als 10 % anstiegen.
  • Die Treibhausgasminderung in der Landwirtschaft ist geringer als in anderen Sektoren, da die Treibhausgasemissionen nur in begrenztem Umfang durch technische Maßnahmen reduziert werden können und daher in natürliche Prozesse eingegriffen werden muss 🡪 Eine Landwirtschaft ganz ohne Emissionen ist nicht möglich!

Was kann getan werden?

Stallbau und Lagerung:

  • Gasdichte Lagerung des Düngers, zum Beispiel in einer Biogasanlage
  • Schnelle Trennung von Urin und Fäkalien
  • Abdecken von Güllelagern
  • Stallbaukonzepte mit direkter Zuführung der Hofgülle zu einer Biogasanlage

Ausbringung des Düngers:

  • Bodennahe Ausbringung
  • Schnelle Einarbeitung des Düngers in den Boden
  • Beweidung
  • Änderung der Futterzusammensetzung (Reduzierung des Faseranteils im Futter, Einsatz von Fetten und Zusatzstoffen, hohe Grundfutterqualität)
  • Verbesserung der Milchleistung, leicht verdauliches Futter
  • Kuhbestand (Reduzierung der Reproduktionsrate, niedriges Erstkalbealter)
  • Herdenmanagement (Reduzierung der Tierverluste, Förderung von 2-Nutzungs-Rassen, Erhöhung der Lebensleistung von Milchkühen)
  • Futterproduktion (geringe Futterverluste, hohe Flächenerträge, effiziente Stickstoffnutzung, positive Humusbilanz, klimafreundliche Futterproduktion)
  • Nebenprodukte Schlachtkuh und Kalb (konsumfähige Schlachtkühe, hohes Schlachtgewicht, gesunde Kälber)

Kühe in Weidehaltung haben eine geringere Methanproduktion als Kühe in Stallhaltung.

Unter sonst gleichen Bedingungen führen höhere Milcherträge zu einem kleineren CO2-Fußabdruck.

  • Förderung des ökologischen Landbaus (Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger)
  • Vermeidung von Lebensmittelabfällen, Reduzierung des Konsums tierischer Produkte
  • Erhalt und Aufbau organischer Substanz auf landwirtschaftlichen Flächen (Erhalt und Aufbau von Humus auf Ackerflächen, Erhalt von Dauergrünland und Umwandlung von Ackerflächen in Grünland, Erhalt und Anlage von Hecken, Feldgehölzen und Agroforstsystemen)
  • Ausweitung des Leguminosenanbaus
  • Schutz und Regeneration von Mooren
  • Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (Senkung des Energieverbrauchs in landwirtschaftlichen Betrieben)

Die zwei wichtigsten Maßnahmen sind die Reduzierung der Rinderbeständer und der Schutz von Mooren

Quiz

Klima-Tools

Was sind Klima-Tools?

Klima-Tools sind zentrale Instrumente zur Identifizierung möglicher Klimaschutzmaßnahmen für einen Betrieb.

  • Sie helfen, betriebliche Optimierungspotenziale für den Klimaschutz aufzuzeigen.
  • Sie sind wesentliche Instrumente des landwirtschaftlichen Klimaschutzes.

Klima-Tools sind Modelle zur Darstellung der Herkunft und des Verbleibs von THG-Emissionen.

  • Sie befinden sich in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Genauigkeit / hohem Detaillierungsgrad und Einfachheit / Benutzerfreundlichkeit.

Welches Klima-Tool das richtige ist, hängt vom Verwendungszweck ab.

Der Einsatz von Klima-Tools ist nur der erste Schritt und das eigentliche Ziel, die Umsetzung von Maßnahmen, kann nur mit Hilfe von professioneller Beratung erreicht werden.

Tool Nutzung Besonderheit Anwendungsbereich
Ideal für einen ersten Einstieg in die Energie- und Treibhausgasdebatte
Erstellung eines kostenlosen Kurzberichts
Milch- und Mutterkühe, Schweine, Acker- und Futterbau, Forstwirtschaft
Tool Nutzung Besonderheiten Anwendungsbereich
Vorherige Schulung erforderlich
Individuelle Klimaanalyse des Betriebs
Landwirtschaft, Weinbau, Obst, Beeren, Gemüse, Fleisch (Mast), Mutterkühe, Hähnchenmast, Legehennen, Schweinezucht, kleine Wiederkäuer, Hirschzucht, Naturfutterbau, Biogas

Kommerzielle
Excel-Tools für verschiedene Produkte

Individuelle Klimaanalyse des Betriebs
Milchproduktion, Mutterkühe
Kostenlose Basisversion, kostenpflichtige Spezialversion
Fokus auf Treibhausgasen, Biodiversität, Wassernutzung, Lebensmittelverschwendung und Müll
Pflanzenbau, Viehzucht
Kostenloses Online-Tool
Bewertung der Klimaauswirkungen der landwirtschaftlichen Tätigkeit auf der Ebene der einzelnen Produktionsverfahren und des Betriebs
Pflanzliche Erzeugung, Tierhaltung, Futtermittel-/Saatguterzeugung, Betriebsstruktur

Kostenloser Download
basierend auf Excel

Überblick über Humus-, Nährstoff-, Treibhausgas- und Energiebilanzen
Pflanzenbau
Kostenloses Online-Tool
Traktorheft als Hilfe bei der Datenerfassung
Betriebsstruktur, Landwirtschaft, Erträge, Marktbeteiligung
Kommerziell
Berechnet den CO2-Fußabdruck
Milcherzeugung & Schweinefleischproduktion
Kostenloser Download nach Registrierung
Berechnung und Analyse der Treibhausgasemissionen und des kumulierten Energieverbrauchs
Pflanzenbau
BEK
Kostenloses Online-Tool & Download
Individueller Klima-Fußabdruck
Pflanzenbau, Viehzucht, Biogas
Online-Tool
Hilft bei der Bewertung des ökologischen Fußabdrucks eines Betriebs und bei der Ermittlung von Verbesserungsbedarf
Landwirtschaft, Milchproduktion, Mutterkühe, kleine Wiederkäuer
AEI-Climate
Kontaktanfrage zur Nutzung erforderlich
Berechnung von Agrarumweltindikatoren (AEI) sowohl auf nationaler als auch auf betrieblicher Ebene
Landwirtschaft, Weinbau, Obstbau, Beeren, Gemüse, Fleisch (Mast), Mutterkühe, Hähnchenmast, Legehennen, Schweinezucht, kleine Wiederkäuer, Naturfutterbau
Kommerziell
Ziel ist es, Treibhausgasemissionen, Nahrungsmittelkonkurrenz und Flächenkonkurrenz zu verringern
Milcherzeugung (theoretisch werden alle Betriebszweige berücksichtigt, können aber nicht separat betrachtet werden)
Kostenloses Online-Tool
Erstellung von unternehmens- und produktspezifischen Energie- und Treibhausgasbilanzen
Milchproduktion
Tool Nutzung Besonderheit Anwendungsbereich

Kommerzielle
lizensierte Software mit Schulung

Vollständige Buchführung mit betrieblicher Abfrage und Auswertung
Viehhaltung, Pflanzen, Wirtschaft
Lizensierte Software
Vollbilanzierung mit wissenschaftlicher Ausrichtung, mehrere Module können hinzugefügt werden, mehrere Betriebe können parallel bilanziert werden
Standort, Pflanzenbau, Bestand, Tierhaltung

SWOT-Analyse

Eine SWOT-Analyse ist ein einfaches und nützliches Instrument zur Analyse des internen und externen Umfelds eines Unternehmens.

Die Abkürzung SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).

Sie hilft Unternehmen, auf der Grundlage ihrer Stärken Prioritäten zu setzen, Schwächen zu beseitigen, Gefahren zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen. Die Erstellung einer SWOT-Analyse ist ein wichtiger Aspekt der strategischen Planung und sollte jährlich oder bei Bedarf aktualisiert werden.

Eine SWOT-Analyse identifiziert alle positiven und negativen Faktoren innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die den Erfolg des Unternehmens beeinflussen.

Stärken und Schwächen sind interne Faktoren, d.h. sie können beeinflusst oder kontrolliert werden. Zu den Stärken und Schwächen gehören in der Regel Aspekte wie menschliche Fähigkeiten, Produkte und Dienstleistungen, Produktions- und Prozesskapazitäten sowie Ressourcen (finanzielle, physische oder natürliche – können manchmal auch extern sein). Der Plan sollte die Stärken nutzen und ausbauen und gleichzeitig die Schwächen minimieren oder beseitigen.

Chancen und Risiken sind externe Faktoren (oder Trends), die sich positiv oder negativ auf die Organisation auswirken können. Das Management kann Chancen und Bedrohungen nicht kontrollieren. Es kann jedoch Chancen erkennen und sich darauf vorbereiten, diese zu nutzen oder externe Bedrohungen und Kräfte abzuschwächen oder abzuwehren.

Das Tool der SWOT-Analyse kann auch an spezifische Fragestellungen angepasst werden und eignet sich daher sehr gut, um herauszufinden, wie gut ein landwirtschaftlicher Betrieb an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst ist und welche Gefahren ihm durch die Klimaauswirkungen drohen könnten.

© eigene Darstellung basierend auf slideegg.com

Risikobewertung

Einleitung

Die Risikobewertung in der Landwirtschaft ist von entscheidender Bedeutung, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Praktiken zu gewährleisten. Durch die Bewertung potenzieller Bedrohungen und Unwägbarkeiten wie ungünstige Witterungsbedingungen, Schädlingsbefall, Marktschwankungen und Änderungen von Vorschriften können Landwirte fundierte Entscheidungen treffen, um Risiken zu mindern und ihre Lebensgrundlage zu schützen. Eine effektive Risikobewertung ermöglicht eine proaktive Planung, die Zuweisung von Ressourcen und die Umsetzung geeigneter Strategien zur Sicherung von Ernteerträgen, finanzieller Stabilität und ökologischer Integrität angesichts verschiedener Herausforderungen.

Risikobewertungsmatrizen und -tools bieten einen strukturierten Rahmen für die Kategorisierung und Priorisierung von Risiken auf der Grundlage ihrer Wahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen Auswirkungen und ermöglichen es den Beteiligten, sich auf Risiken mit hoher Priorität zu konzentrieren und Ressourcen effektiv für deren Eindämmung einzusetzen.

Risikobewertungsmatrizen

Klimarisiken in der Landwirtschaft

Klimatrend : Zunahme der Sommerdürren
  • Ertrags- und Qualitätsverluste
  • verringerte Aktivität des Bodenlebens
  • Auswirkungen auf Düngemittelmanagement
  • Pflanzenschutz
  • Bodenbearbeitung
  • Aussaat

Potenziell geringerer Pilzdruck

  • Erhöhte Nährstoffauswaschung
  • erhöhte Erosionsgefahr
  • Verschiebung der Aussaattermine
  • schlechtere Befahrbarkeit der Felder
  • Erhöhte Erosions- und Verschlämmungsgefahr
  • Erhöhte Nährstoffauswaschung
  • Erhöhter Krankheits-
  • Schädlings- und Unkrautdruck
  • höhere Verdunstung/Transpiration
  • möglicherweise höherer Humusabbau

Anbau von „neuen“ wärmeliebenden Pflanzen

  • geringere Düngung
  • kürzere Kornreifezeiten
  • möglicherweise geringere Erträge
  • Qualitätsverluste
  • höhere Strahlungsintensität
  • Generell geringere Anzahl von Spätfrosttagen, aber erhöhtes Risiko des Auftretens in empfindlichen Phasen der Kulturen.
  • Erhöhtes Risiko für stabile Witterungsbedingungen (Hitze, Nässe)
  • schlechte Planbarkeit
  • Stabile trockene Witterung – längere Erntefenster
  • Ausgleich von Arbeitsspitzen
  • Potenziell geringerer Pilzdruck
  • Erhöhte Mineralisierung/Auswaschungsgefahr
  • Erhöhter Krankheits-
  • Schädlings
  • Unkrautdruck
  • Frühere Aussaaten
  • Anbau von spät reifenden Sorten
  • mehr Zeit für die Etablierung von Zwischenfrüchten

Klimarisiken für Tiere

Klimatrend: Steigende Temperaturen, höhere Strahlungsintensität, mehr Sommer- (Tmax >25°C) und Hitzetage (Tmax >30°C)
  • Hitzestress
  • Flüssigkeitsverlust z.B. durch Schwitzen, Hecheln …
  • Erhöhter Bedarf an Wasser und Elektrolyten (Na, Cl, Mg, K und Ca)
  • Reduzierte Futter- und Energieaufnahme
  • Geschwächtes Immunsystem, erhöhte Morbidität
  • Kreislaufprobleme
  • Viruserkrankungen wie Schweinepest und Blauzungenkrankheit können zunehmen
  • Sonnenbrandgefahr
  • Geringere Leistung
  • Fruchtbarkeitsstörung sowohl bei weiblichen als auch männlichen Tieren
  • Erhöhte Tierverluste
  • Erhöhte Kosten für Kühlung und Belüftung

Geringere Heizkosten

  • Schädlingszunahme (Arten und Individuen)
  • Zunahme vektorübertragener Krankheiten

Geringere Heizkosten

Klimarisikobewertung

  • Die Methodik bietet Handlungsoptionen
  • Die Bewertung umfasst die Beurteilung des Ausmaßes der erwarteten Auswirkungen und die Ermittlung von Kosten und Nutzen der vielversprechendsten Risikomanagementoptionen.
  • Bietet eine hilfreiche Anleitung, die die folgenden wichtigen Aspekte im Zusammenhang mit Verlusten und Schäden hervorhebt
    • Einbeziehung von Stakeholdern
    • Berücksichtigung sozioökonomischer Trends
    • Bewertung der Risikotoleranz und Bestimmung des Risikoniveaus
    • Identifizierung durchführbarer und relevanter Maßnahmen

Klimarisikomanagement

  • Die Klimarisikobewertung (CRA) bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Klimarisikomanagement (CRM).
  • Für ein erfolgreiches Risikomanagement sollten soziale, ökonomische, institutionelle, biophysikalische und ökologische Aspekte berücksichtigt werden.
  • Um den idealen Maßnahmenmix für eine gegebene Situation zu erreichen, sollten bewährte Maßnahmen mit innovativen Instrumenten und transformativen Ansätzen umfassend und integriert kombiniert werden.

Resilienz und Vulnerabilität

Resilienz:

  • Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Schocks und negativen Auswirkungen (Auswirkungen des Klimawandels) zu erholen.
  • Resilienz betont die Lernfähigkeit einer Gesellschaft und ihre Fähigkeit, sich als Reaktion auf negative Ereignisse neu zu organisieren.

Klimaresilienz:

  • Klimaresilienz konzentriert sich auf Störungen und Ereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, und untersucht zukünftige klimabedingte Risiken.
  • Klimaresiliente Entwicklung: versucht, die Anfälligkeit gegenüber Risiken zu verringern, indem potenzielle Chancen genutzt und die Anpassungsfähigkeit erhöht werden.

Resilienz und Vulnerabilität:

  • Die deutlichsten Zusammenhänge zwischen Resilienz und Vulnerabilität werden in den sozioökonomischen, institutionellen, politischen und kulturellen Anpassungskapazitäten gesehen -> Verringerung der Vulnerabilität durch Stärkung der Anpassungskapazitäten erhöht die Resilienz

Chancen-Risiko-Analyse

Im Gegensatz zur SWOT-Analyse werden bei der Chancen-Risiken-Analyse nur Entwicklungen außerhalb des Unternehmens und deren Einfluss auf das Unternehmen betrachtet.

Ziel der Analyse: Aufzeigen von Innovationspotenzialen für das Unternehmen

Was wird benötigt: Umfassende Daten über das Unternehmensumfeld sowie Prognosen über die zukünftige Entwicklung des Umfelds -> Bewertung hängt von Prognosen über die zukünftige Entwicklung ab

Durchführung:

  1. Welche Elemente sollen verglichen werden? (Umweltfaktoren)
  2. Erstellung einer Matrix aus den Elementen -> gibt Hinweise auf zukünftige Innovationspotenziale

Ergebnis: Liste der Chancen und Risiken

CANARI

CANARI ist ein frei zugängliches Webportal für landwirtschaftliche Akteure, die lokale agroklimatische Indikatoren aus Klimaprojektionen direkt online, einfach und schnell berechnen wollen.

Diese Indikatoren werden mit verschiedenen Klimamodellen berechnet, um mögliche Klimaänderungen zu visualisieren.

CANARI ist ein einzigartiges Werkzeug …

  • … zur schnellen und einfachen Abfrage von wissenschaftlich validierten Klimaprojektionen für ganz Europa.
  • … zur Auswahl verschiedener agroklimatischer Indikatoren (ACI), die den Bedürfnissen der verschiedenen landwirtschaftlichen Sektoren entsprechen (Ackerbau, Viehzucht, Baumkulturen usw.).
  • … zum Erhalt von Ergebnissen in wenigen Sekunden, da der ACI sofort berechnet wird.
  • … zur Entwicklung der Indikatoren für den Zeitraum 2020-2050 (nahe Zukunft), um die zukünftige Variabilität der verschiedenen Klimaparameter besser zu verstehen, aber auch für den Zeitraum 2050-2100 (ferne Zukunft), um die langfristigen Auswirkungen zu berücksichtigen.
  • … zum Erhalt eines Multi-Modell-Ansatzes für verschiedene Klimaszenarien.
  • … für die Möglichkeit, die Parameter jedes vordefinierten ACI, sei es der Schwellenwert oder der Zeitraum, frei zu verändern, um die Anforderungen an die lokalen Probleme anzupassen.

Zweites Aktivitätsmodul 4.II

  • Treibhausgasemissionen: Wo werden auf dem Betrieb die meisten Treibhausgase erzeugt? Was kann getan werden, um diese Emissionen zu reduzieren?
  • Welche Stärken und Schwächen hat ihr Betrieb und wie wirken sich externe Faktoren auf die Entwicklung ihres Betriebs aus? 🡪 Bearbeiten Sie dazu das Arbeitsdokument „Arbeitsblatt SWOT-Analyse“.

Wenn Sie die Ergebnisse Ihrer SWOT-Analyse präsentieren möchten, stehen Ihnen unter https://www.slideegg.com/ verschiedene PowerPoint-Vorlagen kostenlos zur Verfügung.

  • Bitte führen Sie eine Simulation für Ihre eigene Region mit der CANARI-Anwendung durch.
    Folgen Sie dem Link: canari-europe.com . Sie müssen registriert sein, um die Anwendung nutzen zu können. Die Registrierung ist schnell und einfach und kostenlos.
  • Bestätigen die eingegebenen Daten die Aussagen der SWOT für Ihren Betrieb oder wurden die Risiken falsch eingeschätzt?
  • Passen Sie die SWOT gegebenenfalls an.