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Lernergebnisse

Lernergebnis 1
  • Wissen: Weiß, wie die Landwirtschaft widerstandsfähiger werden kann.
  • Fähigkeiten: Kann die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit ermitteln.
  • Kompetenzen: Ist in der Lage, Änderungen vorzunehmen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
  • Link to Content: Auf dem Weg zu effizienteren und widerstandsfähigeren Systemen.

Was ist klimafreundliche Landwirtschaft?

Klimagerechte Landwirtschaft (CSA) ist ein Ansatz, der zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung beiträgt.

Er befasst sich mit Ernährungssicherheit und Klimawandel

Seine drei Hauptkomponenten sind:

  • nachhaltige Steigerung oder Erhalt der landwirtschaftlichen Produktivität und des Einkommens
  • Anpassung an den Klimawandel und Aufbau von Resilienz
  • Reduzierung/Vermeidung von Treibhausgasemissionen, soweit möglich

CSA ist ein Ansatz, um eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung für die Ernährungssicherheit unter den Bedingungen des Klimawandels zu erreichen.

Ernährungssicherheit und Klimawandel

Heutzutage sind wir einerseits mit den Auswirkungen des Klimawandels und andererseits mit einem Anstieg der Weltbevölkerung konfrontiert. Die Bereitstellung gesunder Lebensmittel für alle ist daher von entscheidender Bedeutung für die künftige Entwicklung.

Ohne Anpassungen an die neuen Bedingungen wird der Klimawandel zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion und einer größeren Variabilität der Produktion führen. Die Auswirkungen sind je nach Intensität und Zeitpunkt unterschiedlich.

Daher ist die Anpassung der Anbausysteme für die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion von entscheidender Bedeutung.

Erhalt der landwirtschaftlichen Kapazitäten

Der Klimawandel hat einen direkten Einfluss auf Wasser und Boden. Gleichzeitig stehen diese Faktoren in direktem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Leistung der landwirtschaftlichen Produktion. Daher ist die Erhaltung der landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Wasser und Boden Voraussetzung für die Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels.

In den Modulen 2 und 3 werden Ansätze für das Management des Boden- und Wasserhaushalts vorgestellt. Darüber hinaus befasst sich Modul 5 mit der Auswahl von Kulturpflanzen. Die Anpassung der Produktion an sich ändernde Bedingungen hilft, die Produktion und das Einkommen der Betriebe zu sichern.

Landwirtschaft und Klimawandel

Die Rolle der Landwirtschaft beim Klimawandel und ihr Abmilderungspotenzial sollten in einer breiteren Perspektive der „Lebensmittelsysteme“ betrachtet werden. Dazu gehören die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion auf andere Ökosystemleistungen wie Hochwasserschutz und Kohlenstoffbindung, aber auch mit der Landwirtschaft verbundene technische Systeme wie der Energiesektor oder der Transport von Lebensmitteln.

Die wichtigsten direkten Quellen für Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind nicht nur Kohlendioxid (CO2), sondern auch Distickstoffoxid (N2O), das 58 Prozent der Gesamtemissionen des Sektors ausmacht.

Nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern auch das Potenzial zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes im Lebensmittelsystem und die Auswirkungen auf die Eindämmung des Klimawandels erfordern eine Änderung der landwirtschaftlichen Produktion.

Technologie gegen den Klimawandel

Energie kann ein erheblicher Kostenfaktor für landwirtschaftliche Betriebe und ein Faktor für den Klimawandel sein. Gleichzeitig haben landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeit, Energie zu erzeugen, indem sie ihre Ressourcen wie Restbiomasse, Dung oder Flächen für Photovoltaikanlagen nutzen. Die Erzeugung erneuerbarer Energien kann daher wirtschaftliche Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bedeuten. Modul 4 befasst sich eingehender mit der Erzeugung erneuerbarer Energien in landwirtschaftlichen Betrieben.

Digitale Technologien helfen bereits bei der Verwaltung und Steuerung vieler Produktionsprozesse in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Verknüpfung von Datenströmen und die Einführung intelligenter Technologien können helfen, Produktionsprozesse zu verbessern. Digitale Technologien ermöglichen eine effizientere Nutzung von Ressourcen wie Energie, Wasser, Düngemittel, Pestizide oder Herbizide. Modul 9 befasst sich mit der Rolle der IKT für eine klimafreundliche Landwirtschaft.

Widerstandsfähige landwirtschaftliche Systeme

Die Umgestaltung der landwirtschaftlichen Systeme bedeutet, dass die Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Schocks und deren Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion gestärkt wird. Es bedeutet auch, Klimaschocks durch die Reduzierung des Klimawandels zu verhindern. Die Module 6 und 7 befassen sich speziell mit der klimaangepassten Pflanzenproduktion und der klimaangepassten Viehzucht. In Modul 8 wird die Agroforstwirtschaft als integrierter Ansatz für ein widerstandsfähiges landwirtschaftliches System vorgestellt. Darüber hinaus befasst sich Modul 10 mit der lokalen Ebene, indem es das Landschaftsmanagement und seine Bedeutung für klimaresiliente Agrarsysteme erörtert.

Hin zu effizienteren und widerstandsfähigeren Systemen

Anpassung an die Bedingungen des Klimawandels ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Da die Sicherstellung der Nahrungsmittelproduktion unter den Bedingungen des Klimawandels aber auch das Einkommen der Landwirte sichert, ist eine klimafreundliche Landwirtschaft auch eine Aufgabe für den einzelnen Landwirt.

Um sich an den Klimawandel anzupassen und zum Klimaschutz beizutragen, müssen die Lebensmittelsysteme gleichzeitig effizienter und widerstandsfähiger werden.

Die folgenden Aspekte sind Beispiele dafür, wie die Effizienz gesteigert werden kann

  • Einführung neuer Technologien und Prozessinnovationen für Ressourceneffizienz in der Pflanzenproduktion und Tierhaltung
  • Einführung integrierter Pflanzenbau- und Tierhaltungssysteme
  • Einführung neuer Lebensmittelmanagementsysteme (einschließlich Lagerung, Transport und Vertrieb), Verarbeitungstechnologien, Verpackungen zur Verringerung von Lebensmittelverlusten und -abfällen

Wie kann die Landwirtschaft klimaresilient werden?

  • Resilienz kann als die Fähigkeit von Systemen, Gemeinschaften, Haushalten oder Einzelpersonen beschrieben werden, Risiken zu vermeiden, zu mindern oder zu bewältigen und sich von Schocks zu erholen.
  • Ein System kann seine Widerstandsfähigkeit erhöhen, indem es seine Anfälligkeit verringert und seine Anpassungsfähigkeit erhöht.

Der Agrarsektor kann durch folgende Maßnahmen widerstandsfähiger werden:

  • Management von Risiken auf lokaler oder betrieblicher Ebene
  • Überwindung von Hindernissen für Veränderungen
  • Verfolgung eines systemischen Ansatzes für landwirtschaftliche Produktion und Ökosystemleistungen

Innovationen einführen

Um widerstandsfähiger zu werden, müssen die Betriebe spezifische Lösungen entwickeln und einführen. Dies erfordert die Fähigkeit, die eigenen Prozesse umzustrukturieren und beinhaltet nicht nur technische Anpassungen, sondern auch Änderungen in der organisatorischen Denkweise.

Im Abschnitt über Innovationsmanagement lernen Betriebsleitungen, wie sie neue Ideen entwickeln und bewerten können, die ihren Betrieb klimafreundlich machen. Es werden die notwendigen Schritte vorgestellt, um diese Ideen in die Praxis umzusetzen und Widerstände zu überwinden.

Klimaintelligente Landwirtschaft bedeutet im Wesentlichen, für jeden Betrieb neue Ansätze zu entwickeln, die ökologische, prozessuale und wirtschaftliche Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel berücksichtigen.

Warum brauchen wir CSA?

CSA ist ein neuer Ansatz zur Bewältigung des notwendigen Wandels der Agrarsysteme im Hinblick auf Ernährungssicherheit und Klimawandel.

CSA zielt auf eine nachhaltige Entwicklung ab und verfolgt die Ziele und Leitprinzipien einer grünen Wirtschaft sowie die Ernährungssicherheit und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen

Es handelt sich um ein Konzept, das sich mit den oben genannten Herausforderungen befasst und auf eine nachhaltige Entwicklung, effiziente und widerstandsfähige Agrarsysteme und Lebensmittelproduktion sowie eine grüne Wirtschaft abzielt.

Aktivitätsmodul

Quiz

Aktivitätsmodul - Aufgabe

Die nächsten Übungen helfen Ihnen, die Prinzipien der klimafreundlichen Landwirtschaft zu verstehen und anzuwenden. Sie können die nächsten beiden Übungen zu Beginn Ihres Lernprozesses durchführen.

Danach können Sie Ihren Lernprozess fortsetzen, indem Sie sich in diesem Abschnitt mit Ansätzen für eine klimaintelligente Landwirtschaft befassen oder zum nächsten Abschnitt über Methoden zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze für eine klimaintelligente Landwirtschaft wechseln.

Brainstorming zur klimafreundlichen Landwirtschaft

Aufgabe: Setzen Sie sich allein, mit Ihrem Team oder Ihren Klassenkameraden zusammen und überlegen Sie, wie Ihr Betrieb von einer „klimafreundlichen Landwirtschaft“ (CSA) profitieren könnte

Fragen, die zu berücksichtigen sind:

  • Welche klimafreundlichen Praktiken könnten in eurem Betrieb eingeführt werden?
  • Wie können diese Praktiken die Effizienz Ihres Betriebs steigern?
  • Welche spezifischen Herausforderungen des Klimawandels (z. B. Trockenheit, starke Regenfälle) könnten durch CSA-Maßnahmen besser bewältigt werden?

Notizen machen: Schreiben Sie alle Ideen und Gedanken auf, die während der Brainstorming-Sitzung aufkommen.

Analyse der Bereiche für Anpassung und Transformation

Aufgabe: Überprüfen Sie Ihre Notizen aus der Brainstorming-Sitzung und überlegen Sie, welche Bereiche Ihres Betriebs angepasst oder umgestaltet werden müssen. Wenn Sie die vorherige Übung übersprungen haben, beginnen Sie Ihren Denkprozess von vorne:

  • Anpassung: Ermitteln Sie die Bereiche, in denen geringfügige Änderungen ausreichen könnten (z. B. Einführung effizienterer Bewässerungssysteme, Nutzung erneuerbarer Energiequellen).
  • Umgestaltung: Ermittlung der Bereiche, in denen umfassendere Änderungen oder Umstrukturierungen erforderlich wären (z. B. Umstellung auf andere Anbausysteme, Einführung neuer Technologien).

Effizienz vs. Widerstandsfähigkeit: Unterscheiden Sie zwischen Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz Ihres Betriebs (z. B. Verringerung des Energieverbrauchs) und solchen, die die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen erhöhen (z. B. Verbesserung der Wasserbewirtschaftung zur Bewältigung von Dürreperioden).

Aktivitätsmodul - Aktionsplan

Wenn Sie daran interessiert sind, einen Aktionsplan für klimafreundliche Landwirtschaft zu entwickeln, empfehlen wir Ihnen, alle InnoCSA-Lernmaterialien durchzuarbeiten. Vielleicht finden Sie noch etwas Inspirierendes oder lernen etwas über klimaintelligente Landwirtschaft oder Methoden des Innovationsmanagements. Nutzen Sie diese Ressourcen, um Ihre Wissensbasis zu erweitern und einen Aktionsplan für die Einführung einer klima-intelligenten Landwirtschaft in Ihrem Betrieb zu entwickeln.

Der Lernprozess, Ihre Erkenntnisse oder der Aktionsplan können mit Gleichgesinnten reflektiert werden. Tauschen Sie Ihre Ideen und Gedanken mit Ihrem Partner, mit Kollegen, Kommilitonen oder Beratern aus. Sie haben vielleicht Erfahrungen in den entsprechenden Bereichen und können mitteilen, was gut funktioniert hat und wo vielleicht noch Unsicherheiten oder Schulungsbedarf bestehen. Dies sind wertvolle Erkenntnisse. Nutzen Sie sie, um Ihre nächsten Schritte zu planen, insbesondere wenn Sie einen Aktionsplan für Ihren Betrieb entwickeln.

Um den Aktionsplan zu entwickeln, wiederholen Sie die Brainstorming-Übung und setzen Sie die Übung zur Identifizierung von Bereichen für Anpassungen und Veränderungen fort. Aufbauend auf diesen Übungen entwickeln Sie eine Liste von Maßnahmen, die Sie in Ihrem Betrieb umsetzen könnten.

  • Priorisiere die Maßnahmen: Ordnen Sie die Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit und ihrem potenziellen Nutzen. Überlegen Sie, welche Maßnahmen kurzfristig realisierbar sind und welche eine langfristige Planung erfordern.
  • Erstellen Sie einen Aktionsplan: Entwickeln Sie einen Zeitplan, der die Umsetzung der priorisierten Maßnahmen skizziert. Berücksichtigen Sie dabei notwendige Ressourcen, Schulungen und mögliche Herausforderungen.

Wir empfehlen, auf die Module des Innovationsmanagements zurückzugreifen und sich von professionellen Beratungsdiensten beraten zu lassen. Viel Erfolg bei der klimagerechten Landwirtschaft!