Betrieb Ronci

Einleitung

Der Familienbetrieb Ronci baut seit den 1950er Jahren Oliven an und betreibt eine Ölmühle. Über die Jahre wuchs der Betrieb auf 26 ha. 1981 wurde die derzeit genutzte Ölmühle angeschafft. Im Familienbetrieb arbeiten neben Marcello und seiner Frau Annarita auch ihre Töchter Simona und Roberta.

Verwandte Module:
Name des Landwirts/Unternehmers oder der sonstigen Initiative
Betrieb Ronci
Jahr der Gründung der Initiative
1950
Standort
Via Maestà Quattro Chiavi 11, Bevagna 06031, Umbrien (IT52)

Beschreibung des Beispiels

Gesamtfläche

23 ha Olivenbäume von 26 ha Gesamtfläche

Landwirtschaftliche Haupttätigkeit und multifunktionale Aktivitäten

Ökologischer Olivenanbau und Herstellung von nativem Olivenöl extra; Nährstoffkreisläufe werden durch die Verwendung von Trester zur Düngung geschlossen; Aus Restbiomassen wird in Zusammenarbeit mit einem Biogasunternehmen Energie erzeugt; Aus weiteren Nebenprodukten der Olivenverarbeitung werden Kosmetika hergestellt.

Kritische Herausforderungen für den Betrieb/die Region

Verbesserung der CO2-Bilanz des Betriebs und der Olivenölmühle.

CSA-Aktivität

Grund für die Teilnahme an der CSA/ Auslösendes Moment für die Umsetzung

Klimasmarte Landwirtschaft ist Teil der Philosophie des Familienbetriebs Ronci, die Tradition und Innovation miteinander verbindet. Mit ihrer Arbeit versuchen sie nicht nur hochwertige Olivenöle herzustellen, sondern legen auch einen großen Wert auf den Schutz der Umwelt und den Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft.

Beschreibung der Innovation

Um die Qualität des Olivenöls unter sich ändernden klimatischen Bedingungen zu erhalten oder zu verbessern, muss auf Parameter wie Nährstoffe und Wasser geachtet werden. Die Bodengesundheit ist für die Wasserspeicherfähigkeit zentral. Durch die Verwendung des Tresters wird der Nährstoffkreislauf geschlossen und der Humusaufbau gefördert. Da der Trester ein Abfallprodukt aus der Olivenverarbeitung ist, steht er kostenfrei zur Verfügung.

Umsetzungsprozess der Innovation & angewandte Methoden des Innovationsmanagements

Ausgehend von dem Anspruch hochwertige Olivenöle zu produzieren, nutzt der Betrieb seine Kreativität und sein Wissen, um die Bodengesundheit kontinuierlich zu verbessern. Das macht die Olivenhaine resilient gegenüber den klimatischen Veränderungen und erhält die wirtschaftliche Grundlage des Betriebs.

Heutige Ergebnisse dieser Implementierung

Die nachhaltigen Produktionsmethoden erhalten die Bodengesundheit und damit die Olivenhaine. Die hochwertige Qualität des Olivenöls ist die wirtschaftliche Grundlage des Betriebs.

SWOT des Beispiels heute

Die Stärken sind vor allem die Kontinuität im Familienbetrieb. Die langfristige Perspektive macht es notwendig und möglich, auf die Bodengesundheit zu achten; Eine Schwäche des Betriebs liegt darin, dass die große Abhängigkeit von der Olivenproduktion zu Ertragsschwankungen führen kann; Chancen bestehen in der weiteren Diversifizierung der Märkte. Auf ausländischen Märkten kann der Erlös ggf. höher liegen. Gleichzeitig kann eine weitere Diversifizierung der Produkte die Abhängigkeit von hochwertigem Olivenöl reduzieren. Aus diesem Grund sollen Kosmetikprodukte aus Nebenprodukten der Olivenölproduktion weiter ausgebaut werden; Risiken bestehen darin, dass der Klimawandel die Qualität des Olivenöls verschlechtert und die Erträge insgesamt sinken lässt.

Ausbildung/ Schulung der Betriebsleitung

Die Betriebsübernahme durch die Töchter steht an. Simona hat Landwirtschaft studiert mit einem Schwerpunkt auf Olivenanbau und Nahrungsmitteltechnologie im Kontext der Olivenverarbeitung. Roberta verfügt über Erfahrung im Bereich Management und Marketing.

Ausblick/ Ziele

Die Aussichten des Unternehmens sind positiv, ausgehend von einem qualitativ hochwertigen Produkt, fortschrittlichen Technologien, Umweltschutz und der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel. Zukünftig soll die Bodengesundheit durch den konsequenten Einsatz des Tresters weiter verbessert werden. Erste Gedanken über eine digital gesteuerte Bewässerung wurden auch schon ausgetauscht und könnten zukünftig weiterverfolgt werden.

Gelernte Lektionen/Empfehlungen

Leidenschaft ist das Schlüsselwort für den Familienbetrieb. Das zukünftige Anbausystem kann nicht gegen die Natur gerichtet sein. Deshalb hat sich der Betrieb früh für die ökologische Landwirtschaft und den Fokus auf Qualität entschieden. Der Humusaufbau macht die Produktion resilient gegen die Folgen des Klimawandels. Die Produktion kann jedoch nur erhalten werden, wenn die Kulturlandschaft als solches erhalten werden kann.

Ergebnis, Erfolg und Risikofaktoren

Wie sieht die heutige Situation aus?

Der Fußabdruck der Produkte konnte durch die Nutzung von Nebenprodukten als Dünger, erneuerbare Energien und die zusätzliche Produktion von Kosmetika stark reduziert werden.

Abhängigkeit von jeglicher Art von laufender Unterstützung/Subvention?

Es gibt keine Abhängigkeit von laufenden Unterstützungen oder Subventionen, die zurückgezahlt werden müssen. Der Betrieb beteiligt sich jedoch an regionalen Maßnahmen aus dem GAP-Strategieplan, die auf die Nutzung bzw. Einführung von Forschungsergebnissen in die Praxis abzielen.

Abhängigkeit von spezifischen regionalen/ persönlichen Aspekten?

Der Erfolg des Betriebs ist eng verknüpft mit dem Wissen, das die Familie aufgebaut hat. Darüber hinaus trägt die regionale, alte Olivensorte maßgeblich zur Qualität und zum Alleinstellungsmerkmal der Produkte des Betriebs bei.

Anwendbarkeit in anderen Regionen/anderen Situationen.

Die Übertragbarkeit des Praxisbeispiels, insbesondere das langfristige Denken und die Weitergabe von Wissen, lässt sich auf Familienbetriebe auch in anderen Bereichen übertragen. Offenheit für Innovationen und ökologische Nachhaltigkeit kann auch in anderen Kontexten durch Neugierde eingebracht werden.